Geschichte von Susice

Wappen


Die ältesten Erwähnungen

Der Menschenaufenthalt in dieser Region wurde schon in der älteren Steinzeit bewiesen (Jägerstätte). Es wurde auch slawische Grabstätte aus 11. - 12. Jh. entdeckt. Die Goldwäschegemeinde befand sich an den Otava-Ufern am Handelswege aus Donauland über Hartmanice nach Strakonice.

Entstehung der Stadt

Der Name entstand wahrscheinlich von einer trockenen Landzunge (suchy = trocken) zwischen der Flüssen Otava und Rousarka, auf der die Gemeinde lag - sie entstand wahrscheinlich 790 und wurde schnell zum Städtchen. 1192 durch Vermählung Grafen von Bogen mit Ludmila - Tochter Friedrichs - kam die Stadt in bayerische Hände. Seit dieser Zeit trägt sie auch den deutschen Namen Schüttenhofen. 1273 erwarb die Stadt der böhmische König Przemysl Ottokar II. und sie wurde zu königlicher Stadt. 1322 ließ König Johann von Luxemburg Susice verschanzen und 1324 er bestätigte die Privilegien. Andere Privilegien erwarb die Stadt vom Kaiser Karl IV. und von König Wenzl IV.

Später wurde Susice zur Stütze gegen die Burgen Rabi und Velhartice. Von der Burg Prachin übernahm es einige Verwaltungsfunktionen im Prachingen Kreis. Es entstand eine neue Stadt am Wege, der zur Burg Prachin führte, und ersetzte den alten Weg nach Strakonice. Später führte durch Susice auch ein Zweig des Goldenen Steigs (über Kvilda und Kasperske Hory), was der Stadt nächste Vorteile brachte.

Geschichte

Im Hussitenkrieg gehörte Susice zum Bund der (radikalen) Taboritenstädte. Im 16. Jh. entwickelte sich der Handel mit Bayern - die Schüttenhofener führten Getreide und Hopfen aus und führten vor allem Salz ein. Nach der Schlacht auf Weißem Berge wurde die Stadt der Privilegien entlassen, im Dreißigjährigen Krieg wurde von schwedischen Eingriffen und Bränden drangsaliert. 1797 kamen nach Susice Napoleons Soldaten. Im 18. Jh. wurde der Handel wegen diesen Ereignisse unterbrochen.

Im 19. Jh. entstand hier Zündhölzer- und Lederverarbeitendindustrie. Seit Ende des 19. Jhs. wurde auch Kalkstein gefördert und verarbeitet. 1888 wurde in Susice eine Eisenbahnlinie eingeführt. Der berühmteste Betrieb in Susice ist Solo Susice a.s. Die Zündhölzererzeugung brachte 1839 nach Susice Vojtech Scheinost.

Die Stadt hatte immer überwiegend die tschechischen Einwohner, deshalb wurde sie 1939 zum Deutschen Reich nicht angeschlossen.

Architektur der Stadt

Der Grundriß änderte sich seit Mittelalter nicht viel. Aus dem rechtwinkigen Stadtplatz führt die Hauptstraße in der Richtung Prachin. Im 16. Jh. wurden viele Häuser erbaut und viele renoviert. Der damalige Stadtschlag änderte jedoch ganze Reihe von Bränden, von denen der im Jahre 1707 der größte war. Der Stadtplatz und die Straßen bekamen am Anfang des 19. Jhs. einen einfachen klassizistischen Charakter.

Häuser

Nr. 40, Böhmerwaldmuseum (Voprchovsky Haus) typisches Blick aus dem Rathausturm auf Museum, 
Apotheke und Hotel Fialka Bürgerhaus aus 15.-16. Jh. Es handelt sich um ein spätgotisches Haus aus der 2. Hälfte des 15. Jhs., im 18. Jh renoviert, 1775 - 1936 diente es als Dekanat. Die hohe Renaissance-Atika aus 1600 ist von Simsen geteilt. Das spätgotische Portal, rechteckige Fenster, die Halle mit Kreuzgewölbe im Erdgeschoß, rechteckige Türpfosten, Reste der dekorativen Wandmalereien sind noch heute markant. Im Museun kann man sehen: Zinnschatz von Susice (in Nr. 34 entdeckt) Böhmerwalder Glasmuster, Original des Winterberger Erstdrucks, Karel Klostermanns Saal, Zündhölzerausstellung u.a.

Nr. 48, Alte Apotheke (Rozacinovsky Haus) ist ein gotisches Haus, um 1600 im Renaissance-Stil umgebaut. Aus dieser Zeit stammt der Giebel, durch Säule, Pyramiden und Kugel gegliedert. Die Sgrafitti-Ausschmückung ist aus der Wende des 15. und 16. Jhs, wobei noch ein Rest einer gotischen Malerei erhalten blieb.

Nr. 49 heute Hotel Fialka mit gotischem Kern und barockem Giebel. Im Erdgeschoß "tschechisches" Gewölbe.

Nr. 50 (Bestandteil Hotels Fialka) ist gotisches Ursprungs, im Renaissance-Stil umgebaut (Sgrafitti-Fassade). Im Bierkeller Kreuzgewölbe.

Nr. 51 (heute Bierkeller) ist gotisches Ursprung, im Renaissance-Stil umgebaut, klassizistisch renoviert, Restaurant im Malerischen Maßhaus.

Rathaus, Nr. 138 (Stadtamt) ist ein Renaissance-Haus, 1707 wurde der Grundriß erweitert. Das Gebäude wurde auch 1850 renoviert, es blieb jedoch der steinerne Giebel erhalten. Im Hausflur ist Tafel aus 1322, vom Klostertor entnommen (bedeutendes mitteralterliches epigraphisches Denkmal).

Architektonisch interessant ist auch das Haus Nr. 33. wahrscheinlich ursprünglich gotisch, im 3. Viertel des 16. Jhs. umgebaut. Im ehemaligen Maßhaus (heute Ausstellungssaal) Kreuzgewölbe mit Stuckrippen.

Unter verschiedenen Renovierungen, insbesondere klassizistischen, blieb in Susice eine Reihe von gotischen, in Renaissance umgebauten Häusern erhalten. Außer den oben angeführten sind es z.B.: Nr. 35, 39, 132, 133, 135 (klasszistisch renoviert). Bauhistorisch sind auch die Häuser Nr. 45 und 27 wichtig (ebenso vom mittelaltärlichen Ursprung, im 16. Jh. umgebaut). Das nachbarige Haus Nr. 44 (Mostni Str.), hing wahrscheinlich mit der Stadtbefestigung zusammen. Es hat einen erhaltenen gotischen Raum, dessen Mauern 180 cm breit sind. Häuser, die im 16. Jh entstanden, sind z.B.: Nr. 28, 29, 36 und 134.

Stadtbefestigung

Einige Befestigungsteile sind z.B. bei der Busstation markant. Es blieb auch eine Bastei erhalten. Die Befestigung wurde 1322 erbaut, die Mauern wurden von Basteien ergänzt und in einer ovalen Form verschanzten die Stadt. Das Bestandteil der Befestigung bildeten auch Fluß Otava und Bach Rousarka, in der Anderen Stellen ersetzte sie der äußere Graben, der vom Teich unterm Hügel Svatobor. Die südliche Stadtmauer, die auf einem sumpfigen Gelände stand, verferstigten die Piloten auf Nägeln. An der äußeren Seite der Mauer standen Häuschen der Armen. Aus den Toren blieb nur ein Rest des Klostertors (bei der Brücke über Otava) erhalten.

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