
Später wurde Susice zur Stütze gegen die Burgen Rabi und Velhartice. Von der Burg Prachin übernahm es einige Verwaltungsfunktionen im Prachingen Kreis. Es entstand eine neue Stadt am Wege, der zur Burg Prachin führte, und ersetzte den alten Weg nach Strakonice. Später führte durch Susice auch ein Zweig des Goldenen Steigs (über Kvilda und Kasperske Hory), was der Stadt nächste Vorteile brachte.
Im 19. Jh. entstand hier Zündhölzer- und Lederverarbeitendindustrie. Seit Ende des 19. Jhs. wurde auch Kalkstein gefördert und verarbeitet. 1888 wurde in Susice eine Eisenbahnlinie eingeführt. Der berühmteste Betrieb in Susice ist Solo Susice a.s. Die Zündhölzererzeugung brachte 1839 nach Susice Vojtech Scheinost.
Die Stadt hatte immer überwiegend die tschechischen Einwohner, deshalb wurde sie 1939 zum Deutschen Reich nicht angeschlossen.
Bürgerhaus aus 15.-16. Jh. Es handelt sich um ein spätgotisches
Haus aus der 2. Hälfte des 15. Jhs., im 18. Jh renoviert, 1775 - 1936 diente es als Dekanat.
Die hohe Renaissance-Atika aus 1600 ist von Simsen geteilt. Das spätgotische
Portal, rechteckige Fenster, die Halle mit Kreuzgewölbe im Erdgeschoß,
rechteckige Türpfosten, Reste der dekorativen Wandmalereien sind noch heute
markant. Im Museun kann man sehen: Zinnschatz von Susice (in Nr. 34 entdeckt)
Böhmerwalder Glasmuster, Original des Winterberger Erstdrucks, Karel
Klostermanns Saal, Zündhölzerausstellung u.a.
Nr. 48, Alte Apotheke (Rozacinovsky Haus) ist ein gotisches Haus, um 1600 im Renaissance-Stil umgebaut. Aus dieser Zeit stammt der Giebel, durch Säule, Pyramiden und Kugel gegliedert. Die Sgrafitti-Ausschmückung ist aus der Wende des 15. und 16. Jhs, wobei noch ein Rest einer gotischen Malerei erhalten blieb.
Nr. 49 heute Hotel Fialka mit gotischem Kern und barockem Giebel. Im Erdgeschoß "tschechisches" Gewölbe.
Nr. 50 (Bestandteil Hotels Fialka) ist gotisches Ursprungs, im Renaissance-Stil umgebaut (Sgrafitti-Fassade). Im Bierkeller Kreuzgewölbe.
Nr. 51 (heute Bierkeller) ist gotisches Ursprung, im Renaissance-Stil umgebaut, klassizistisch renoviert, Restaurant im Malerischen Maßhaus.
Rathaus, Nr. 138 (Stadtamt) ist ein Renaissance-Haus, 1707 wurde der Grundriß erweitert. Das Gebäude wurde auch 1850 renoviert, es blieb jedoch der steinerne Giebel erhalten. Im Hausflur ist Tafel aus 1322, vom Klostertor entnommen (bedeutendes mitteralterliches epigraphisches Denkmal).
Architektonisch interessant ist auch das Haus Nr. 33. wahrscheinlich ursprünglich gotisch, im 3. Viertel des 16. Jhs. umgebaut. Im ehemaligen Maßhaus (heute Ausstellungssaal) Kreuzgewölbe mit Stuckrippen.
Unter verschiedenen Renovierungen, insbesondere klassizistischen, blieb in Susice eine Reihe von gotischen, in Renaissance umgebauten Häusern erhalten. Außer den oben angeführten sind es z.B.: Nr. 35, 39, 132, 133, 135 (klasszistisch renoviert). Bauhistorisch sind auch die Häuser Nr. 45 und 27 wichtig (ebenso vom mittelaltärlichen Ursprung, im 16. Jh. umgebaut). Das nachbarige Haus Nr. 44 (Mostni Str.), hing wahrscheinlich mit der Stadtbefestigung zusammen. Es hat einen erhaltenen gotischen Raum, dessen Mauern 180 cm breit sind. Häuser, die im 16. Jh entstanden, sind z.B.: Nr. 28, 29, 36 und 134.