Burg Klenova (Klenau)


Entstehung der Burg

Die Burg Klenova, erwähnt 1291, als sie im Besitz Bohuslav aus Klenau war, wurde am steilen Felsen gebaut, der von Jelenka - Nebenfluß der Uhlava (Angel) umflossen wird. Die Burg befand sich unweit vom Handelsweg aus Klatovy nach Markt Eisenstein. Sie war eine der Burgen, die zur Burgenkette des Künischen Gebirge gehören (wie Pajrek, Komosin, Opalka, Janovice, Bystrice und Dolany).

Herren aus Klenau

Die Klenaus gehörten zu bedeutenden böhmischen Geschlechten. Die Erwähnung verdient schon der erste - Bohuslav, den 1291 König Wenzel II in die Abordnung ernannte, die ihn im Streit mit bayerischem Herzog Ludwig vertrat.

Anfänge der Burg

Die frühgotische Form der Burg kann man sich aus erhaltenen Resten nur schwer vorstellen, aber wahrscheinlich der Grundriß weicht nicht besonders vom späteren Bau ab. Davon zeugen die Mauerreste im westlichen Turm der Burg und im Eingangstor im Burgareal, an dem ein unbestimmtes gotisches Gebäude stand. Außer der einfachen Burgmauer wurde die Burg nur mit einem Graben und einer Schanze befestigt. Die Befestigung konnte wegen der leichten Zugänglichkeit vom Osten im 15. Jh. nicht entsprechen, weil damals es zur rascher Entwicklung der Schießwaffen kam. Deshalb sah sich der damalige Pfandhalter Pribik aus Klenau und Janovice gezwungen, an Bau einer ausführlicher Befestigung zu denken, mit dem der Umbau der Burg verbunden war.

Pribik aus Klenau

Wann Pribik aus Klenau sich des Gutes annahm, weiß man genau nicht, aber hielt es bis 1465. Am Anfang des Hussitenkrieges war er Anhänger der Hussiten. 1426 nahm er an der Eroberung der Stadt Stribro (Mais) teil, die bis Ende der Hussitenkriege im dessen Besitz war. Jedoch 1432 schloß er mit dem rosenberger Lager Frieden und 1434 gab er den utraquistischen Glauben auf. Auf der hussitischen Seite stand er noch bei Belagerung von Pilsen, aber sein utraquistisches Benehmen wurde entschleiert und Pribik ist gezwungen, geflohen zu sein. Auch auf der Seite Kaisers Siegmund bewies er, daß er ein guter Heerführer ist. Er trat als der erste gegen dem König Georg auf.

Bau der neuen Befestigung

Seine Kriegserfahrungen nutzte Pribik beim Bau der neuen Fortifikationen aus. In der ersten Etappe verfestigte er die innere Burg, die damit in zwei Teile geteilt wurde. Den südöstlichen Teil bildeten der alte Grundriß der Burg Turm ein Gebäude für Burgbesatzung. In diesen Teil trat man durch ein Tor ein, über dem ein Prismaturm gebaut wurde. Durch ein anderes Tor kam man in den anderen - nordwestlichen Burgteil. Den Burghof umschlossen Gebäude, aus denen der südöstliche Flügel ziemlich gut erhalten blieb. An diesem Flügel stand polygonale Kapelle. Zur nordöstlichen Mauer wurde großes Gebäude gebaut, das bis Graben hingriff, wo ein Brunnen ausgehöhlt wurde. Auf der nördlichen, östlichen und südlicher Seite wurde die Burg durch eine riesige Mauer befestigt, aus der Türme vorstanden, die das Seitenfeuer ermöglichten. In der Zeit war es eine moderne Art der Fortifikation, die vor allem bei Stadtbefestigungen (z.B. Klatovy) benutzt wurde.

Jiri Harant aus Polzice und Bezdruzice

Im Jahre 1553 kaufte die Burg Jiri Harant aus Polzice. Sein Sohn Christoph wurde als Reisender, Schriftsteller und Komponist berühmt (Er schilderte seine Reise nach Palestina, die er 1598 mit Hermann Cernin aus Chudenice unternahm). Er wurde am 21. Juni 1621 auf dem Altstädter Ring hingerichtet.

Der Renaissance-Umbau

Unter Jiri Harant (starb 1584) wurde schon einige Renaissance-Umbauten durchgeführt. In Jahren 1561 - 1584 wurde der vordere Teil umgebaut, in dem Sgraphitti-Malereien erhalten blieben. Der Saal im Geschoß ist mit Wappen der Haranten aus Polzice und mit deren verwandten Geschlechten ausgeschmückt.

Verfall der Burg

Wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde an der gotischen Burgmauer ein lange Gebäude. Die Burg, die am Ende des 17. Jhs. hörte auf, das Verwaltungszentrum zu sein, und begann zu öden. 1737 wurde aus der Burg Ruine - nur links vom Eingangstor blieben einige Wohnräume, die am Anfang des 19. Jhs. auch verkamen. Nur ein Teil diente als Kornspeicher.

Renovierung der Burgruine

Erst als 1832 Graf Eduard Stadion-Thannhausen die Burg kaufte, wurde die Burgruine renoviert und neue Teile erbaut. 1834 - 1836 wurden die alte gotische Burgkapelle und das Eingangstor erneuert. Damals wurde auch der Prismaturm umgebaut und mit der Zinne ausgestattet. Bei diesem Umbau wurde der innere Graben verschüttet.

Änderungen im Äußeren der Burg

Im Jahre 1838 kaufte das Gut Frantisek Vaclav Veith - reicher Bürger, Bruder von Antonin Veith - des Gönners vom Maler Josef Navratil. Bereits 1840 ließ der neue Besitzer die Burg neugotisch umbauen. Damals schmückte der Maler J. Navratil den Salon im neuen Schloß mit Fresken aus. Diese wurden später mit Tapeten bedeckt und blieben bis heute erhalten. Der äußere Graben wurde verschüttet und im Osten wurde Garten errichtet. Das romantische Restaurant aus ersten Hälfte des 19. Jhs. wirkte teilweise störend aufs gotische Aussehen der Burg ein. Es ist jedoch eines der ältesten Beispiele vom Interesse für Merkwürdigkeiten.

Bis heutige Zeit blieb trotz der komplizierten Entwicklung des Bauten das mittelalterliche Verteidigungssystem teilweise erhalten und die Gestaltung der Grundrisses ist markant. Die Burg ist vom Wall und Graben verschanzt. Die äußere durch Basteien verstärkte Burgmauer entstand im Nordosten während des spätgotischen Umbauten im 15. Jh. Den Schanzen gab es auch im Süden, während im Westen ist nur ein tiefer ausgehauener Graben . Hinter der inneren Burgmauer war mächtiger Prismaturm. Auf der am besten geschützten Stelle wurde ein Dreiflügel-Palast gebaut. Dieser Palast bildet mit dem westlichen Turm den ältesten Burgkern. Ziemlich gut blieb der südliche Palast mit Erker und der sogenannten Hussitenkapelle. In seinem Geschoß ist gotisches Gewölbe - das letzte erhaltene in der Burg. Die südöstliche Palastecke schützt mächtige Halbzylinderbastei, die im Geschoß achtkantig ist.

Interieur der Burg und Galerie

Die innere Burg hat fast rechteckige Form, zieht sich gleichlaufend zum großen Prismaturm, der heute als Aussichtsturm dient. Im Jahre 1951 übernahm Klenova der tschechoslowakische Staat als bedeutsames Kulturdenkmal. Nach 1951 wurde eine ausführliche historische Untersuchung der Burg durchgeführt und die Wappen im sog. Harant-Flügel. Die Staatliche Burg Klenova wurde 1964 mit der Galerie der bildenden Künste erweitert

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